MUNDUS INVERSUS

Schwitters Rat zum Unrat
Masterthesis: Simon Rudigier

Georg Marshall beschreibt in dem Buch „Don´t even think about it“, dass das menschliche Gehirn einzig-artig ungeeignet ist, um gegen den Klimawandel zu reagieren. Um aktiv zu werden, so
Marshall, ist es von größter Bedeutung, dass sowohl das rationale als auch das emotionale System im Gehirn angesprochen wird.

Besonders im Umgang mit dem Klimawandel und den daraus folgenden Konsequenzen stehen wir vor schwierigen Zeiten. Eine Hauptrolle spielt dabei vor allem der Bausektor.

Im Topos der verkehrten Welt, dem Mundus Inversus steht die Welt auf dem Kopf und zeigt ein Gegen-bild zu der normierten und durchrationalisierten Gesellschaft. Das Ereignis des Unwägbaren und Un-kalkulierbaren steht hierbei in Korrelation mit dem Effizienten und Pragmatischen.

Schwitters Rat zum Unrat – ist ein Wechselspiel aus der Metamorphose des Abfalls, den Ambiguitäten seiner Wahrnehmung und dem Standpunkt seiner Bewertung. Vorbei an der „Leiche des Gegenstands“, wie Kurt Schwitters seine Fundstücke bezeichnet hat, bedient sich das Projekt an seinen Merzgedanken und befreit sich von Unmöglichkeiten.

Das für den G-8 Gipfel im Jahr 2009 geplante Gebäude auf der Insel La Maddalena im Norden Sardiniens zeigt eine politische, architektonische sowie ökologische Fehlplanung auf. Das
Kongresszentrum kam nie in Verwendung und entwickelte sich so zu einem schmutzigen, verlassenen und unzugänglichen Ort.

Für das Projekt bedeutet dieses Ereignis des Versagens eine Auseinandersetzung in einem teils rationalisierten und teils unkalkulierbaren Prozess. Der Umgang mit Ressourcen und die Wiederverwendung von Materialien durch Recycling oder Reuse, aber auch generell die Verantwortung des Schaffens in dynamischen und unwägbaren Qualitäten.

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