Comic-tecture

POP Batch for a City

Jim Wagner

Betreuung: Kathrin Aste

Bereits Denise Scott-Brown und Robert Venturi mahnten, dass wir von den Motiven des Massenkonsums und ihrer spezifischen Semantik lernen müssen und sich die urbane Architektur an der Vielfalt der zahlreichen städtischen Subkulturen orientieren sollte. Wir leben seit geraumer Zeit in einer immer schneller werdenden und vielschichtigeren Gesellschaft, in der wir täglich eine unglaubliche Fülle an Bildern und Kulturen konsumieren.

Entlang dieser Thematik möchte ich eine Architektur schaffen, die durch ihre starke Zeichensprache auf vielschichtige Art und Weise kommuniziert. Die aus Stickern von ikonischen Comicvorbildern generierte Poplandschaft hat einen Kontext zur Gesellschaft und steigert sich so zum absoluten Informations- und Deutungsexzess der Semantik der Massen. Der geschaffene Raum wird sekundär und die Kommunikation, die über den Raum stattfindet, dafür umso wichtiger.

Als zentrale Untersuchung dieser Arbeit steht die Annahme, dass eine Gestaltung durch und mit Zeichen des Alltags der Menschen auf eine breite Akzeptanz eben dieser stößt. Den gleichen Ansatz verfolgt die Pop Art, die sich Symbolen der populären Kultur bedient, um Kunst für jedermann zugänglich und verständlich zu machen. In Anlehnung an dieses Verständnis und unter Verwendung der gängigen Abstraktionsmethoden der Pop Art möchte ich Architektur im urbanen Kontext gestalten mit der sich die Mehrzahl der Menschen identifizieren kann. So wird eine Baulücke in der Stadt mit einem Pop-Patch für jedermann geschlossen.

Die Pop-Patches, zwischen Häusern für die Elite oder Plattenbauten platziert, zeigen sich genauso schrill und in Skalierung und Haptik entfremdet wie ihre Pop Art Vorbilder. Durch verschiedene Entfremdungsmethoden wurden aus den 2D Outlines der meiner persönlichen Stickerkollektion verschachtelte Räume generiert, die den Besucher je nach Perspektive und Standort vertraute Symbole erahnen lassen.

2022

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