Die Entdeckung Maria Theresias

Überlegungen zu einer pataphysischen Universität
Jan Claßen

Betreuung: Walter Prenner, Kathrin Aste

Die vorliegende Arbeit “Die Entdeckung Maria Theresias Überlegungen zu einer pataphysischen Universität” untersucht eine absurde Geschichte. Es handelt sich dabei um eine kunsthistorische Untersuchung der Figur Maria Theresia, in der sie als Patacessorin entdeckt wird – eine Person, die unwissentlich Pataphysik ausübte, da diese zu ihren Lebzeiten noch nicht so bezeichnet wurde. Diese These ermöglicht es, pataphysische Experimente mit dem historischen Kontext zu verweben, die in Form von Artefakten und Geschichten dargestellt werden. Durch diesen Übersetzungsprozess von Geschichte zu Objekt werden die Artefakte zu einer Art Simulacrum. Die Assemblage dieser Imaginationen lässt sie zu Maria Theresias geplanter Universität der Pataphysik werden. Diese Universität stellt eine Ideensammlung, eine ‘Unendliche Liste’ von Geschichten dar, eine Art Diorama in den Kosmos historischer Spekulationen.
Somit wird beschrieben, wie durch das Jonglieren mit Fiktionen die Grenzen des Architekten erweitert werden, um Freiräume zu schaffen, die nicht nur theoretisch relevant sind. Es geht ebenso um die Bedeutsamkeit dieses Schaffensprozesses für gebaute Architektur.

Die vorliegende Arbeit versucht die Entdeckung Maria Theresias verborgenen Charakters und ihre aus den historischen spuren herausgelesene Gedankenwelt in den zeitgenössischen Kontext, der Pataphysik und der Architektur zu kontextualisieren. Ausgangspunkt ist die Entdeckung des Habsburger Hofmalers Jan. van Laasen, welcher mit seinem 1723 entstandenen werk ”Junges Mädchen”, Maria Theresia als junge Wissenschaftlerin entgegen des übermittelten Klischeebilds als Mutter und Herrscherin zu porträtieren. Dieses 300 Jahre alte Bild ist der Ausgangspunkt meiner Recherche, welche durch weitere Entdeckungen eine spekulative Beweisführung schafft.

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